Roland Merker von Anubis Tierbestattungen

Roland Merker, ANUBIS-Tierbestattungen

Der erste Gast nach der etwas längeren Sommerpause ist Herr Roland Merker von ANUBIS-Tierbestattungen. Er hat wirklich eine Perle unter den Franchise-Systemen aufgebaut und er erzählt uns, warum es eine Erfolgsgeschichte ist. Aber wir erfahren auch, wie er auf den Namen ANUBIS gekommen ist und was seine größte Herausforderung war.

Hallo und herzlich willkommen zum „Franchise Rockstars“ Podcast. Mein Name ist Lars Bobach, ich bin Moderator und Gastgeber der Show. Nach einer doch etwas längeren Sommerpause sind wir endlich zurück. Sie ist ein bisschen länger ausgefallen als geplant, denn ich habe hier in meiner Agentur doch etwas umstrukturieren müssen. Dabei ist das Projekt Franchise Rockstars ein bisschen hinten rübergefallen.

Aber wir starten jetzt voll durch und haben jetzt auch alle 14 Tage eine aktuelle und neue Show vorbereitet. Es kommen sehr viele interessante Gesprächspartner. Heute starten wir direkt mit einem und zwar mit Roland Merker. Er hat wirklich eine richtige Perle unter den Franchisesystemen aufgebaut, die vielleicht dem einen oder anderen noch nicht bekannt ist. Und zwar ist es ANUBIS, ANUBIS-Tierbestattungen. Also er kümmert sich um die Bestattung von Tieren. Warum das eine Erfolgsgeschichte ist, wie er auf den Namen ANUBIS gekommen ist und was seine größte Herausforderung war, er hat nämlich mal auf einen Schlag fast alle seiner Franchisepartner verloren und er hat daraus ein wirklich ganz tolles Learning mitgenommen, das erzählt er ganz offen und ehrlich in diesem Interview.

Links

Website:
ANUBIS-Tierbestattungen

Das Interview zum Nachlesen

LB = Lars Bobach
RM = Roland Merker

LB:
Herr Merker!

RM:
Ja, Grüß Gott.

LB:
Hallo, lassen sie uns mal kurz an den Zahlen von ANUBIS teilhaben. Wie viele Franchisenehmer habt ihr, wie viel Umsatz macht ihr?

RM:
Wir haben aktuell jetzt in 2019 insgesamt 22 Vertretungen. Davon haben wir fünf Franchisepartner und deren Zusatzbetriebe natürlich noch dazugenommen, dann sind es 17. Dann haben wir eigene Zweigstellen und momentan zwei Tierkrematorien, wo aber noch zwei Tierkrematorien vom Partner hinzukommen.

LB:
Also gibt es auch Partner, die kein eigenes Krematorium haben, sondern reine Trauerbegleitung und die Bestattung machen?

RM:
Ja, dadurch, dass es bei uns im System relativ frei ist, ob ein Partner sich ein eigenes Krematorium einrichtet oder baut oder ob er in ein Partnerkrematorium fährt. Da gibt es natürlich die Situation, dass ein Partner, der jetzt nicht regional ein Krematorium bauen möchte oder kann, dann halt einfach zu einem Partnerbetrieb oder zu einem anderen Unternehmen fährt, das ein Krematorium betreibt und da seine Tiere einäschern lässt. Der macht dann nur die Beratung, die Versorgung und die Begleitung des Tierhalters im Moment der Trauer und im Moment des Abschiedes. Und dann die Überführung ins Krematorium und dann auch die Rückführung der Asche zu dem Tierhalter letzten Endes. Was dann sein Gesamtpart ist.

LB:
Ich kann mir jetzt vorstellen, vom Gefühl her, die Tiere nehmen einen immer größeren Teil im menschlichen Leben ein, sie haben einen größeren Platz. Das Tier wird immer wichtiger. Merkt ihr das in euren Umsätzen, in den Anfragen, in der Anzahl der Bestattungen oder Einäscherungen, die ihr vornehmt?

RM:
Ganz klar, einfach durch die gesellschaftlichen Veränderungen auch, seit vielleicht der Jahrtausendwende in der Summe. Singlehaushalte werden natürlich zunehmend mehr, weil die etwas Älteren, ab 50 aufwärts, wo die Kinder in Deutschland verstreut sind, dann halt auch alleine Daheim sind. Da gibt es auch einen schönen Satz: Das letzte Kind ist auf vier Pfoten mit Fell. Wo halt dann sowas einen höheren Stellenwert hat, wo man sich dann auch hier entsprechend engagiert und sich ein Tier anschafft, gleich welcher Art. Das hat einfach an Bedeutung gewonnen und zugenommen.

Das ist dann auch der Faktor, was den Tierhalter zeitlebens schon beim Tier entsprechend treibt, dass er natürlich die medizinische Versorgung, die Pflege oder wenn eine Reha ansteht oder bei der Ernährung, seinem Tier wirklich das Beste angedeihen lässt. Dann lieber bei sich vielleicht sogar noch einsparen, aber meinem Tier geht es eben dabei wunderbar. Das ist so die Prämisse und das merkst du natürlich dann auch in dem Moment, wo das Tier älter wird, wo es krank wird, wo alles noch für das Tier getan wird, auch auf medizinische Art.

Aber wenn halt dann doch die Entscheidung ansteht, ich muss mein Tier euthanasieren oder es verstirbt, was eher seltener ist, von alleine. Aber wenn es eben dann euthanisiert wird, klar, dann will man ja auch nicht …, was ist der normale Werdegang? Das ist die Tierkörperbeseitigung, dahin würde ich dann mein Tier über den Tierarzt weitergeben, wo es dann entsprechend verarbeitet wird zu Tiermehl oder Tierfett. Was dann nicht die Vorstellung des Tierhalter logischerweise ist, wenn er eben zeitlebens sich für sein Tier engagiert hat, dann möchte er auch einen schönen Abschied.

Und da kommen natürlich unsere Angebote, unsere Leistungen, mit ins Spiel, wo wir versuchen, den Tierhalter bestmöglich zu begleiten. Wir helfen, wenn Freunde gehen, ist auch von uns ernst gemeint und auch wirklich die Grundphilosophie unseres Tuns. So versuchen wir auch, unsere Arbeit zu sehen, unsere Mitarbeiter zu schulen, unsere Franchisenehmer entsprechend zu schulen und so arbeitet eigentlich jeder, der bei ANUBIS oder um ANUBIS herum arbeitet, der Philosophie entsprechend.

LB:
Ich bin hier auch gerade in Lauf an der Pegnitz in der Systemzentrale, aber auch hier im Krematorium, wo dann natürlich auch eine Sterbebegleitung stattfindet. Und ich muss sagen, das merkt man auch, dass es hier gelebt wird. Eine sehr freundliche und sehr wertschätzende Atmosphäre, finde ich toll. Wir haben eben einen Rundgang gemacht hier durch das Gebäude. Und das nimmt wirklich Formen an, die ich gar nicht gedacht hätte. Zum Beispiel hast du das mit dem Diamanten erzählt. Man kann aus der Asche seines Tieres einen Diamanten prägen oder wie wird der hergestellt?

RM:
Ja, das ist nämlich auch eine Entwicklung in dem gesamten Produktbereich, wo ich sagte, dass wir früher eine DIN A4 Seite hatten mit Produkten auf der Vorder- und Rückseite, Keramik oder Kupfer. Heute hat man eben einen 52-seitigen Produktkatalog mit Urnen, mit Anhängern, mit Gedenkmedaillons, wo Asche eingefüllt werden kann, wo Diamanten auch mit drin sind usw. Man hat noch ein größeres Spektrum im Internet, während im Katalog ein bisschen komprimiert und zusammengefasst ist, wo eine Tendenz aufgezeigt wird.

Es ist auch eine Entwicklung und da spielt nämlich auch der Wunsch der Exklusivität, des Besonderen, des Einmaligen, mit eine Rolle. Das Tier ist ja auch für den Tierhalter immer das Exklusive, das Besondere, das Einmalige. Und er möchte natürlich auch hier seine besondere Erinnerung haben. Das hat man dann entweder bei der Produktauswahl, indem ich hier ein breites Portfolio im Prinzip habe, was es an Möglichkeiten gibt. Für Urnen nicht nur die klassischen Formen, sondern auch ein bisschen ausgefallenere Formen.

Oder natürlich ganz besonders als Highlight den Diamanten, wo eben aus der Asche oder aus dem Haar- oder Federkleid, da ist ja Kohlenstoff enthalten, dieser Kohlenstoff extrahiert wird und dann in einem aufwendigen Verfahren im Ausland, jedenfalls wird das gemacht in der Schweiz, in Deutschland darf man das ja nicht, wird dann also hier ein Diamant verpresst. Bis ungefähr so um die vier, sechs Monate dauert der ganze Prozess, dem natürlichen Entstehungsprozess nachempfunden, jedoch verkürzt, wo dann aus dem Rohdiamanten wie bei uns jetzt hier oder wie wir vorhin gesehen haben, so ein schöner brillantgeschliffener Diamant entsteht.

LB:
Erzähle mal ganz kurz, was das kostet. 1 Karat, da hast du mir eben den Preis verraten…

RM:
Genau, wir haben hier 0,25 Karat, das kostet 3.900 Euro und der Größte momentan ist 1 Karat, der liegt bei 17.000 Euro. Das sind natürlich schon sehr exklusive Exponate, die ich als Erinnerung dann habe. Aber wir haben auch, seitdem wir das anbieten, eine stetige Entwicklung. Es sind jetzt keine rasanten Entwicklungen, wir haben vielleicht im letzten Jahr sechs Verkäufe von den Diamanten gehabt in unterschiedlichen Größen. Aber es ist doch immer wieder dieser individuell geprägte Wunsch, etwas Besonderes von seinem Tier als Erinnerung zu haben, wenn man keine Urne möchte.

LB:
Kommen wir mal zurück zum Franchisesystem. Jetzt erstmal zu ANUBIS. Was sagt der Name, wie bist du auf den gekommen?

RM:
ANUBIS, auf den bin ich gekommen, also, ich bin ein bisschen Ägypten-Anhänger. Mir hat immer diese alte ägyptische Philosophie, wo eben Anubis herauskam, praktisch 3.000 vor Christi halt, wo dieses Mensch und Tier Gottgebilde, da vorhanden war in Ägypten. Das hat mir immer gefallen, diese Philosophie, dass man also vor dem Tod keinen Schrecken hat, sondern dass letzten Endes das Totenreich für den Altägypter in dem Sinne eigentlich das war, was anstrebenswert ist. Das Leben, gut, war jetzt vorhanden, die Biologie alles klar, aber eigentlich das, was wir wollen, ist das Totenreich. Dort treffe ich mein Tier, dort treffe ich den Pharao, da treffe ich alles.

Und das ist eigentlich das, wo ich draufhin arbeite, das ist mein „Happening“. Diese Unbefangenheit, diese Lockerheit im Umgang mit dem Tod, mit Alt und mit Krank, das liegt mir. Das ist so meine Intuition. Und der Anubis selber, der Mensch mit dem Schakal-Kopf, der hat ja auch die Aufgabe gehabt, die Vorbereitungen zu treffen. Wenn also jemand verstorben ist, die Mumifizierung zu machen, was man oft in Reliefs auch sieht bei Zeichnungen aus dem alten Ägypten oder von den alten Ägyptern her.

Der also die Mumifizierung, die Vorbereitung durchgeführt hat, und der dann auch die Grabwache mit Novrets zum Beispiel auch gehalten hat. Und dieses Wegbegleitende, was also dahinter steht im Prinzip und dieses etwas unverfänglichere Umgehen mit dem Tod, das waren so die Komponenten, wo ich mir gesagt habe, Anubis ist eigentlich der ideale Name für mein Unternehmen, für meine Philosophie „wir helfen, wenn Freunde gehen“, in der Wegbegleitung zu sehen, das ist der richtige Firmenname, der halt unser Denken und Tun auch richtig darstellt.

LB:
Also ägyptisch inspiriert. Wie kommt man denn jetzt auf die Idee, das irgendwann als Franchisesystem auszubauen? Wie kann ich mir das vorstellen? Erzähle uns mal die Geschichte, wo du gesessen hast, gesagt hast, weißt du was, ich mache meine Tierbestattung als Franchisesystem auf. Wie ist das passiert?

RM:
Das kam also in der Jahrtausendwende, wo damals auch die BSE-Krise war, wo sehr viel im Fernsehen berichtet worden ist, was mit den Tieren passiert, wenn sie beim Tierarzt bleiben. Vorher war es alles so unter Verschluss, keiner hat darüber geredet, keiner hat groß darüber berichtet. Weil natürlich dieses Produkt Tiermehl oder Tierfett in den Nahrungsmittelkreislauf eingeflossen ist, bei Rindviechern, bei Schweinen usw.

Und als die BSE-Krise war, wo verseuchtes Tiermehl weiterverfüttert worden ist, wo diese Creutzfeld-Jakob-Krankheit stark umhergegangen ist, wo viele Tiere verstorben sind oder eingeschläfert werden mussten, da ist dann auch sehr viel berichtet worden über das Thema, was passiert mit dem Tier, wenn es beim Tierarzt ist?

Man hat dann auch natürlich Berichte gesehen, wo die Tiere in den Häcksler kommen. Ob ein Hund, ein Stück Pferd oder wie auch immer. Wie es dann weiterverarbeitet wird und das hat die Leute aufgeschreckt. Sie haben gesagt, um Gottes Willen, mit meinem Tier! Ich dachte immer, wenn es beim Tierarzt ist, wird es verbrannt. Dann hat man eben erkannt, das ist nicht so. Es war auch natürlich ein Punkt, der dazukam und dann natürlich eine Reportage, wo uns ein Fernsehteam damals eine Woche begleitet hat und auch hinterfragt hat, warum mache ich eine Bestattung? Wer ist das, der seine Tiere bestatten will? Wie läuft so etwas ab? Wie stelle ich mir so etwas vor? Wie läuft es im Krematorium ab? Und es war eine schöne objektive Reportage. Das ist über die ganzen dritten Sender gelaufen, auch über die ARD.

Das hat viel an Informationen für die Leute gebracht und da kamen dann immer mehr Anfragen. Wir haben Anfragen aus Rostock, Hamburg, München, Nordrhein-Westfalen, Stuttgart, von überall gehabt. Wir haben am Anfang noch versucht, von uns aus hier im Nürnberger Raum zu bedienen, hinzufahren, die Tiere zu holen. Aber da bist du gänzlich überfordert, das ist einfach zu weit, die Strecke. Das kannst du nicht realisieren. Zudem sind noch einzelne Anfragen gekommen von Interessenten, die gesagt haben, du bist jetzt schon einige Zeit auf dem Markt sozusagen und tätig, hast Erfahrung darin, wir haben keine. Es gibt kaum jemanden, der so etwas anbietet. Könnten wir uns nicht anschließen? Könnten wir nicht von deiner Erfahrung profitieren?

Das waren diese zwei Komponenten, die starke Nachfrage, die über unsere Region hinausgehende Nachfrage und die Interessentenanfrage, können wir uns nicht anschließen an der Erfahrung, die du hast. Da entstand eben damals, das war 2001, unser Franchisesystem oder der Gedanke zum Franchisesystem. Nicht zu einer Lizenz, zum Lizenzangebot oder so etwas, sondern mir war klar, wenn, dann Franchising, wo klare Richtlinien vorhanden sind, Qualitätsmanagement vorhanden ist und wo klare Strukturen vorliegen und man mit den Unternehmern zusammenarbeitet.

LB:
Hast du da ein Vorbild gehabt? Hast du gesagt, das ist ein Franchisesystem, was ich mir als Vorbild nehme?

RM:
Man hat natürlich damals ein bisschen geguckt, hier Fressnapf, aber das ist eine andere Kategorie. Fressnapf hat auch ein paar Jahre vor uns gegründet und hatte auch eine tolle Entwicklung gehabt und hat auch dieses Franchisesystem entwickelt. Es war auch ein Unternehmen, wo ich gesagt habe, das kann nicht so verkehrt sein, Franchising zu gründen statt Lizenznehmer oder irgendwelche Zweigstellen in Hamburg, in Berlin oder irgendwo zu machen. Die musst du ja auch betreuen, wie willst du es realisieren? So nehme ich doch einen eigenständigen Unternehmer, der natürlich entsprechend ausgebildet, entsprechend natürlich auch mit dem Produktangebot, Prospektangebot und mit der Ausstattung, mit CI-Richtlinien, mit Richtlinien im Umgang mit dem ganzen Bestattungsauftrag und mit dem Kunden dann hier unter ANUBIS oder für ANUBIS arbeitet, aber als eigenständiger Unternehmer.

LB:
Was sollten potentielle Franchisenehmer unbedingt über ANUBIS wissen?

RM:
Ich denke, das Entscheidende und der Riesenvorteil bei uns ist einfach dieses freie Unternehmertum. Also, wir hatten auch mal eine Zeit, das war manchmal ein bisschen Lehrgeld auch im Franchising, das muss man ehrlich sagen. Das war von 2001 bis 2004, wo wir zentral gearbeitet haben. Damals gab es in Deutschland keine großen Krematorien, dadurch haben wir zu den Partnern gesagt, pass auf, kümmert euch um euren Aufbau, um eure Bekanntheit, dass ihr die Kontakte entsprechend aufbaut, um eure Arbeit.

Wir holen bei euch die Tiere ab, überführen sie in ein Krematorium. Das war damals noch im Ausland, in Frankreich zum Beispiel. Und die Produkte braucht ihr euch auch nicht zu überlegen, da wählt ihr keinen Lieferanten und so, sondern die könnt ihr auch bei uns zentral bestellen. Wir haben klar zu den Partnern immer gesagt, das ist der Einkaufspreis, das ist der Aufschlag, 10 Prozent und das ist dann euer Preis. Also, hielt sich auch alles im Rahmen.

Man hat natürlich auch, was manchmal der Fehler von Franchising ist, von Neugründungen vor allem, dann auch nicht so darauf geschaut, was sind das für Unternehmer, die sich dem System anschließen wollen. Sondern man hat mehr auf die Quantität geschaut, dieses Wachstum, dieses schnelle Vorankommen.

Plötzlich, nach drei, vier Jahren, 10, 12, auch in Österreich ansässige Franchisepartner zu haben, war natürlich eine schöne Angelegenheit, hat sich schön angeschaut. Aber im Endeffekt war trotzdem nicht die unternehmerische Qualität dahinter, die es auch braucht, um hier weiter erfolgreich zu sein und die Marke auch entsprechend voranzubringen.

Dadurch hat es auch natürlich mal einen Crash gegeben mit den Franchisenehmern, wo man sich dann auch getrennt hat, wo man das System dann komplett umgebaut hat. Das ist so ein bisschen dieses Lehrgeld dabei, man hat das Ganze auf dezentrale Füße gestellt, so wie wir auch heute noch arbeiten und was sich als hervorragend erwiesen hat.

Wir bieten den Unternehmen oder den Franchisepartnern Rahmenbedingungen bei Lieferanten an, die verhandeln wir mit denen für das System, für alle zusammen. Die Partner können dann zu den Konditionen beziehen und direkt mit dem Lieferanten abrechnen. Wenn Boni-Leistungen sind, erhalten die Partner auch ihren Anteil davon, gemessen an dem Umsatz. Die können auch in eigene Krematorien liefern, mit denen direkt abrechnen, wenn gewünscht, verhandeln wir auch da natürlich Rahmenbedingungen, damit sie dann bessere Preise haben wie andere normale Tierbestatter.

Aber ansonsten ist es ein eigenständiger, freier Unternehmer, der auch bei uns und das ist auch in der Branche unüblich, auch ein eigenes Krematorium bauen kann. Also auch hier ist er frei in seinem Tun. Er kriegt jede Hilfe von uns, jede Unterstützung von uns, aber er ist ein sehr freier Unternehmer. Und das ist einfach ein Riesenvorteil, dieses doch sehr selbständige Arbeiten, aber trotzdem in einem starken Verbund.

LB:
Das unterscheidet ja viele System, es gibt die Systeme, die sehr breit die Leitplanken setzen, was ihr System jetzt anscheinend ist, wo sie sagen, er ist frei als Unternehmer, er hat sehr viel Freiheit. Es gibt natürlich die ganz eng gefassten, wo man weder links noch rechts kann, sondern ganz klar vorgegeben hat, wo es langgeht und da darf man auch nicht links und rechts gucken.

RM:
Das ist richtig.

LB:
Das ist bei euch halt sehr, sehr frei.

RM:
Wir schätzen auch, als Anmerkung vielleicht noch, immer unsere Treffen, die wir im Jahr zweimal haben mit den Franchisepartnern. Einmal beim Partner, einmal hier bei uns in der Region. Das sind auch immer Treffen, klar geht es mal ein bisschen kontrovers zu. Es gibt immer Themen im System, die nicht jedem passen, logisch. Da wird heftig diskutiert, danach sitzt man wieder freundlich zusammen, auch klar, das ist so.

Wir sind alle eigentlich gute Typen, gute Menschen. Aber es ist auch so, dass hier bei uns viel demokratisch läuft. Klar, es gibt vielleicht einen Endpunkt, wo eine Entscheidung gefällt werden muss, aber wir versuchen, rein von unserer Intention her, das mit den Partnern immer in einem demokratischen Einvernehmen abzustimmen, wenn es neue Produkte, Veränderungen, Aufnahmen von gewissen Sachen gibt und den Partnern das auch wirklich so zu erklären, dass sie es von sich aus dann auch übernehmen und mittragen. Weil dahinter dann auch letzten Endes meines Erachtens der größere Erfolg steckt.

LB:
Was müssen gute Franchisenehmer mitbringen, um hier bei ANUBIS einzusteigen? Wonach guckt ihr da?

RM:
Wir gucken natürlich darauf, dass es hier schon einen kaufmännischen Hintergrund gibt. Denn es ist ein Unternehmen, das ich führen muss, wo ich wissen muss, was Buchhaltung bedeutet, was die kaufmännische Führung bedeutet vom Unternehmen. Und natürlich auch ganz klar, weil wir mit Tierhaltern, mit Emotionen, mit verstorbenen Tieren zu tun haben, sollte er natürlich auch an dem Punkt etwas mitbringen, das Verständnis und das Gefühl. Und vielleicht auch, dass er entweder mal einen Hund oder ein Tier hatte oder noch eins aktuell hat, dass er einfach hier mitgehen kann, mitfühlen kann.

Denn das ist oftmals der Fehler in unserem Bereich auch, wo viele so sagen, gut, es ist ein offener Markt, da habe ich jetzt so meine Dollarzeichen vor mir und da geht es richtig rund. Ich werfe meine Zettel rum und jeder will mich. Es ist schon entscheidend und das merkt der Tierhalter, gerade in unserem emotionalen Geschäft, mit welcher Leidenschaft und mit welcher Ehrlichkeit ich arbeite, welchen Ausdruck ich habe.

Und es ist schon eine Grundvoraussetzung, welches Feeling ich mitbringe neben den kaufmännischen und natürlich auch dem rein Finanziellen. Ist klar, ich gründe ja ein Unternehmen. Da haben auch viele, was man so bei uns sieht, oft ein bisschen so atypische Vorstellungen, so nach dem Motto, ja, ich habe jetzt hier 5.000 Euro, jetzt will ich anfangen. Also, so kann ich kein Unternehmen gründen. Ist klar, ich habe eine Investition zu machen, ich muss ein Ladenlokal einrichten, ein Fahrzeug, alles, was ich brauche und muss natürlich auch für eine gewisse Zeit Reserven haben, wenn ich meinen Lebensunterhalt dann davon bestreiten muss. Und das muss ich halt alles sauber kalkulieren, unternehmerisch kalkulieren und dass dies gewährleistet ist, dass das auch vorhanden ist, auf das wird bei uns geachtet.

LB:
Du hast eben über Zahlen gesprochen. Was muss man denn da mitbringen als Invest? Wie sieht das so aus, wenn man klein anfangen will mit einem Ladenlokal, nicht direkt ein eigenes Krematorium.

RM:
Wenn man von Invest spricht, das ist eigentlich so ein Bereich, wo man sagt, um die 50.000 Euro. Was ich also benötige, jetzt für die Lizenzgebühr, da haben wir 9.500 Euro mit einer Schulung vor Ort. Dann, wenn ich Büro und alles Mögliche dazunehmen, bin ich vielleicht so bei 25.000, je nach Ausstattungsbedarf bis 30.000 Euro und dann habe ich das erste Jahr, wo ich sage okay, ich habe meine Kosten. Da muss ich immer noch mein Leben dazu addieren. Das ist ganz klar. Wird aber auch von vielen vergessen. Die denken dann immer okay, das ist meine Investition und ernähren, keine Ahnung, irgendwie geht das schon von selbst. Aber das wird auch von vielen vergessen und das muss man denen dann schon klar sagen: Denk bitte daran und wenn das nicht gewährleistet ist, hat das Ganze keinen Sinn.

LB:
Gibt es jetzt nur eine Art von Lizenz oder habt ihr unterschiedliche? Wenn man ein Krematorium will, ist das eine andere Art von Lizenz?

RM:
Nein, wie gesagt, Franchise-Lizenzen, wo man sich dem System anschließen kann und wenn dann ein Partner, wie es aktuell bei unserem Partner in Karlsruhe ist, der jetzt ein Krematorium errichtet und baut, dann wird also noch mal eine Zusatzvereinbarung getroffen, die sich nochmal an die Laufzeit von dem Vertrag anknüpft. Wo wir auch den ganzen Input, die Unterstützung für das Krematorium geben, für das Genehmigungsverfahren, aber da ist jetzt kein außerordentlicher Vertrag notwendig, sondern eigentlich nur ein Ergänzungsvertrag für das Krematorium.

LB:
Es gibt ANUBIS als Franchisesystem nun schon fast 20 Jahre. Wenn das um die Jahrtausendwende passiert ist, da sind ja viele Franchisenehmer auch von damals noch dabei. Wie sorgt ihr denn da für nachhaltige Zufriedenheit der Franchisenehmer, ist ja ein großes Thema bei allen Franchisesystemen, gerade bei den langjährigen Franchisenehmern, wie halte ich die zufrieden, wie macht ihr das?

RM:
Ich denke, bei uns ist es so, einerseits natürlich die zweijährlichen Partnertreffen, das ist ein Faktor, wo wir wirklich einen sehr kommunikativen und lebendigen Austausch haben und einen teamorientierten Austausch haben. Das ist das eine, das andere sind auch die Innovationen, die wir fortlaufend unseren Partner bieten. Wir sorgen dafür, wir haben jetzt 2017 zu unserem 20-jährigen komplett einen Marken-Relaunch gemacht, wo wir das Logo von ANUBIS im Kern erhalten haben, aber neu gestaltet haben, frischer gemacht haben, wo wir die Haptik der der Serviceprospekte, des Papiers, überarbeitet haben, wo wir das Ganze neu designt haben. Wo wir also die ganze Produktpalette inklusive der Internetseite neu überarbeitet und neu gestaltet haben.

Wir haben dann auch den virtuellen Tierfriedhof, um die Kundenanbindung noch ein bisschen besser zu machen, neu programmieren lassen und zur Verfügung gestellt, Foren zur Verfügung gestellt. Und wir entwickeln auch permanent, was jetzt so Giveaways bei Werbesachen sind, weiter, machen den Partnern Vorschläge. Also wir sind da eigentlich immer ständig mit Gedanken, mit Neuerungen unterwegs und bieten es dem Partner an, so dass er sagt, das ist toll, ich konzentriere mich auf meinen Regionalbereich, ich brauche mich eigentlich um sonst gar nichts kümmern, kann meine eigenen Ideen haben, die kann ich auch beim System einbringen. Das hören auch die Kollegen ganz gern, die übernehmen dies auch gern, aber auch natürlich die Zentrale, die tut permanent etwas für mich und hält mich hier frisch an dem Punkt mit neuen Ideen.

LB:
Also Kommunikation und ständige Weiterentwicklung des Systems. Jetzt Qualität, auch ein Thema im Franchising, bei vielen Partnern. Wie haltet ihr die Qualität aufrecht, dass im Norddeutschen genauso gearbeitet wird wie ihr das wünscht wie im Süddeutschen?

RM:
Das sind unsere Richtlinien und Grundsätze, mit denen die Partner arbeiten müssen und wo festgelegt ist, wie ein Bestattungsauftrag abzulaufen hat, wie die Etikettierung, wie die Trauerbegleitung, wie die Beantwortung auch von Anfragen, in welcher Zeitschiene zu laufen hat. Das Ganze haben wir jetzt in dem Jahr dann noch einmünden lassen in eine ISO-Zertifizierung, in die ISO 901 2015 Zertifizierung, wo praktisch jetzt im Januar die letzten zwei Partner, also praktisch dann alle Franchisepartner, alle Betriebe, unabhängig davon, ob mit Krematorium oder ob es nur Betriebe sind, auch ISO zertifiziert sind.

LB:
Okay, war das eine Vorschrift oder haben das alle freiwillig gemacht?

RM:
Auch das wieder in unserem Demokratieverständnis, wir haben lange daran gearbeitet. Die Partner waren da nicht unbedingt so einsichtig, weil sie gesagt haben, das kostet Geld, was habe ich davon usw. Aber das hat sich doch dann innerhalb der letzten drei Jahre eigentlich durchgesetzt. Immer mehr Partner waren dafür und haben gesagt, das ist einfach ein Wettbewerbsvorteil. Nicht nur, dass ich sage, ein Krematorium ist zertifiziert, sondern wirklich ich auch als Betrieb, damit auch mein Kunde sieht, ich arbeite korrekt und nach gewissen Richtlinien und Prinzipien. Und es ist einfach wichtig als Wettbewerbsvorteil und als Qualitätsmaßstab gegenüber den Kunden und das hat sich dann doch im System durchgesetzt, aber nicht aufgezwungen, sondern durch Überzeugung. Das ist immer das Schöne dabei.

LB:
Jetzt hatten sie eben schon etwas erzählt von dem großen Learning, was sie hatten, dass sie am Anfang viele reingenommen haben ins System, dass es auch nicht immer so gut war. Hatten sie kurz eben angedeutet, als sie gesagt haben, was potenzielle Franchisenehmer über ihr Unternehmen wissen sollten. Da werden sie sicherlich jetzt drauf eingehen, wenn ich sie nach der größten Herausforderung als Franchisegeber frage. War das die größte Herausforderung damals und wenn ja, was haben sie daraus gelernt?

RM:
Das war ganz klar die größte Herausforderung. Man kann sagen, bis auf zwei Partner, wir hatten damals 12, bis auf zwei Partner und dann ist nochmal einer gegangen, hat man sich von den anderen getrennt. Das war natürlich gerade in der Entwicklungsphase.

LB:
Hinterher sind zwei noch übriggeblieben?

RM:
Ja, genau. Das war schon heftig.

LB:
Das ist eine Herausforderung!

RM:
Das ist eine absolute Herausforderung, aber es war unabdingbar. Also, ich weiß auch, danach, nach ein paar Jahren, gab es zwei ehemalige Partner, die gesagt haben, das war unser größter Fehler. Die anderen hat es dann zum Teil gar nicht mehr gegeben, die haben sich von selbst aufgelöst. Weil, die haben eine eigene Marke gegründet sozusagen, wo auch irgendjemand diese Marke als Markenschutz hatte. Also, das wurde auch nicht untereinander geregelt und es wurde auch nicht geregelt, wer wo wie arbeitet, wer welche Ideen hat. Jeder blieb sich selbst überlassen.

LB:
Was haben Sie jetzt konkret daraus gelernt?

RM:
Ich habe konkret daraus gelernt, dass nicht die Quantität der entscheidende Faktor ist, sondern die Qualität.

LB:
Der Franchisenehmer?

RM:
Ja, der Franchisenehmer. Ganz klar und natürlich, dass man auch hier einfach verschiedene Faktoren hat, das unternehmerische Denken, auch der finanzielle Background und auch der Mensch als Typ, dass es einfach Faktoren sind, um mit der Gruppe, mit dem System insgesamt, erfolgreich zu sein.

LB:
Gut, sie haben ja das ganze System, wenn ich das eben richtig verstanden habe, auch umgebaut. Aus eher mehr zentraler Steuerung, mehr Vorgaben in die dezentrale und mehr Freiheit.

RM:
Das ist natürlich auch ein Faktor, dezentral, das finde ich auch von Vorteil. Und unternehmerische Freiheit, das ist wichtig.

LB:
Das ist für sie wichtig, weil sie diesen Lebensstil vorleben.

RM:
Ja und ich denke, in unserer Branche, man muss ja immer die Branche sehen. Es gibt sicherlich Branchen, wo es wichtig ist, zentral zu arbeiten. Bei großen Franchiseunternehmen ist das mit Sicherheit eher von Vorteil, dass es eine Linie ist. Aber jetzt in unserem Bereich ist doch Individualität ein höherer Faktor und dort gehört einfach auch diese individuelle Schiene, diese etwas freiheitlichere Schiene, im unternehmerischen Tun dazu.

Ich habe meine Richtlinien, ich habe sozusagen das ordentliche Konzept, wie ich zu arbeiten habe, auch jetzt mit der Dekra-Zertifizierung, aber ansonsten bin ich eigener Unternehmer und dann auch für mich letzten Endes verantwortlich. Und der Franchisegeber gibt mir auch diesen Spielraum, dass ich mich auch ein bisschen schön individuell einbringen kann. Ich denke, das ist in unserem emotionalen Tätigkeitsbereich schon wichtig und von Vorteil.

LB:
Ja, absolut. Ich glaube, Empathie kann man auch nicht vorgeben. Man kann nicht sagen, so ist man empathisch, wenn du es so und so machst. Sondern das hat jeder individuell. Kann ich mir gut vorstellen. Jetzt gucken wir mal in die Zukunft. Was ist in Zukunft von ANUBIS zu erwarten? Eben haben sie schon etwas gesagt von einem virtuellen Tierfriedhof, den Sie eingerichtet haben. Vielleicht wollen sie da etwas zu sagen? Und vielleicht auch die Projekte, die sie jetzt in Zukunft noch geplant haben?

RM:
Ja klar, wir haben also unseren virtuellen Tierfriedhof schon seit einiger Zeit eingerichtet, der wirklich auch sehr gut angenommen wird von Tierhaltern. Ein Trauerforum auch, wo ein sehr kommunikativer Austausch stattfindet. Wo wir auch mittlerweile knappe 5 Millionen Klicks im Jahr darauf haben, auf diesen virtuellen Tierfriedhof. Das ist schon eine beachtliche Zahl. Man sieht einfach, dass da ein Bedürfnis von den Leuten vorhanden ist.

LB:
Wie darf ich mir das vorstellen, virtueller Friedhof?

RM:
Wenn man bei uns auf die Seite geht unter „virtueller Tierfriedhof“, kann ich, wenn mein Tier verstorben ist, eine Grabstelle anlegen. Das ist bei uns kostenfrei und auch unabhängig davon, ob das Tier bei uns bestattet ist oder nicht. Ich kann also ein Grab anlegen, ich kann dann Text dazuschreiben, ich kann eine Kerze anzünden, die brennt 7 Tage, das können andere Freunde und Bekannte oder eine aus dem virtuellen Tierfriedhof. Andere Teilnehmer können ebenfalls Kerzen anzünden, können Kondolenzen schreiben. Ich kann auch eine Trauerkarte schön dekorativ, da gibt es verschiedene Vorschläge, an Bekannte und Verwandte versenden und kann sagen, mein Bello ist verstorben und es war ein schlimmer Tag für mich. Also, ich kann auch hier teilnehmen lassen.

Das ist halt wie ein Friedhof, nur virtuell. Und der Vorteil natürlich, ich bin immer da, ich kann immer rein, auch wenn ich in Urlaub bin. Ich kann von jedem Standort in der Welt auf meine Grabstelle zugreifen. Und das ist bei vielen schon beliebt und wir haben auch hier einfach unseren Stil auch hier viel mit den Tierhaltern, mit den Usern zusammengearbeitet, haben Umfragen gemacht, was wünscht ihr noch, was braucht ihr noch, was fehlt noch, was sollte schöner sein und besser sein. Und aufgrund dessen hat sich auch dieser virtuellen Tierfriedhof und auch das Forum, wo sich gut ausgetauscht wird, weiterentwickelt und entwickelt und ist also zu dem geworden, was es letzten Endes ist. Und ist natürlich auch ein Produkt aus einer konstruktiven Zusammenarbeit mit den Usern selbst. Ich will ja nicht an ihnen vorbeiarbeiten, sondern mit ihnen arbeiten.

Und das Forum ist auch eine ganz tolle Geschichte. Da gibt es hier bei uns immer zweimal jährlich ein Forumstreffen. Wo sich Leute über den virtuellen Tieffriedhof, über das Forum, persönlich gefunden haben, wo sich Paare entwickelt haben, wo Freundschaften entstanden sind und wo hier, auch bei uns, immer an unserem Tierfriedhof in Grünsberg Treffen zweimal im Jahr stattfinden. Da kommen Teilnehmer aus Karlsruhe, aus Saarbrücken, aus Passau zum Teil, aus Würzburg oder hier aus Nürnberg, dem Erlanger Raum und kommen und treffen sich da. Daraus haben sich richtige Freundschaften entwickelt und Freundschaften wurden geschlossen. Es ist eine wunderschöne Sache, dass aus diesem virtuellen Zustand so eine Realität wird, wo Menschen aufeinander zugehen. Nicht nur anonym miteinander kommunizieren. Das finde ich eine tolle Sache und eine sehr schöne Sache.

Das ist das eine und dann, was unser anderes Bestreben ist, dass wir weiter Vertretungen in Deutschland entwickeln. Und dann auch, dass die ANUBIS Partner, die momentan noch kein Krematorium haben, auch in die Situation kommen, ein Krematorium zu eröffnen, dass sie für sich selber in ihrer Region ebenfalls über ein eigenes ANUBIS-Krematorium verfügen.

LB:
Da sind auch zwei geplant?

RM:
Da sind momentan zwei zusätzlich geplant, ja.

LB:
Ja, schön, vielen Dank bis hierhin, das hat Spaß gemacht. Super Einblick gegeben in ANUBIS-Tierbestattung als Franchisesystem. Ich kann mir vorstellen, dass das für viele interessant sein könnte, die auch eine Affinität haben zu Tieren und ich glaube, es ist auch wichtig, da den letzten Weg auch würdevoll zu gestalten. Schönes System, gefällt mir wirklich gut. Kommen wir kurz zu Schlussfragen, Herr Merker, sind sie bereit?

RM:
Ja.

LB:
Wunderbar, mit dem Buch hatten wir ja gesagt, das lassen wir mal außen vor. Da hatten Sie Karl May und Das Parfum genannt.

RM:
Ja, genau, ich bin nicht der Leser.

LB:
Das ist auch vollkommen in Ordnung. Dann die letzte Frage, bevor wir uns verabschieden. Was würden sie mit all ihrer jetzigen Erfahrung ihrem 25-jährigen Ich denn raten?

RM:
Gute Frage, ich würde sagen, ich bin eigentlich ein sehr zufriedener Mensch. Das, was du erlebt hast, musstest du erleben, das hat gepasst. Und ich würde meinem Ich raten, wenn, dann mache ich es wieder so. Also, es gibt keinen Fakt für mich.

LB:
Also eine sehr große innere Gelassenheit und Ruhe auch.

RM:
Zufriedenheit.

LB:
Sehr schön. Herr Merker, vielen Dank. Ich wünsche ihnen und Euch natürlich auch wieder, meinen lieben Zuhörern, mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben, ciao.

RM:
Ciao.

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